Ettenheim, 04.06.2022
Beim Saisonabschluss des FVE bedankte sich Verein und Mannschaft ganz herzlich bei Claudio Braun, der zum Saisonende seine Trainertätigkeit beim FV Ettenheim beenden wird.
An dieser Stelle gilt es die herausragende Leistung und damit einhergehende Leidenschaft von Claudio zu unterstreichen.
Nach unserem Bezirksligaabstieg war es nicht einfach, die Seniorenmannschaft in der Kreisliga A zu etablieren und sportlich weiterzuentwickeln. Hierfür im Namen des ganzen Vereins ein herzliches Dankeschön und alles Gute für die Zukunft.Interview von Südbadens Doppelpass (Volker Kirn) mit Claudio Braun
„Das Herz hätte gerne noch weiter gemacht“
Derzeit sieht es auch danach aus, dass der frühere Spieler des SC Freiburg sich
in die Trainer-Rente begibt. Zumindest sind die kommenden Urlaubsreisen mit seiner
Frau Sibylle und Hündin Bonny während der laufenden Saison 2022/23 geplant.
Südbadischer Doppelpass: Hallo Claudio, Du hast den Trainer-Vertrag beim FV Ettenheim nicht verlängert. Die Verantwortlichen hätten gerne mit Dir weitergearbeitet. Was
sind die Gründe für Dich gewesen, aufzuhören?
Claudio Braun: Ja, das ist richtig. Wir hatten, wie auch in den vergangenen Jahren
gute Gespräche, ich habe es mir nicht leicht gemacht mit meiner Entscheidung. Das
Herz hätte gerne noch weiter gemacht, aber ich musste auch vernünftig sein und meinen Kopf befragen und aus gesundheitlichen Gründen musste ich diese Entscheidung
treffen.
Südbadischer Doppelpass: Man hatte von außen den Anschein, dass die Zusammenarbeit harmonisch verlief. Wie war das sportliche Ziel in der jetzt abklingenden Saison und wurde es erreicht.
Claudio Braun: Der Anschein trügt nicht, die Zusammenarbeit verlief in all den drei Jahren harmonisch. Da bin ich halt zu viel Trainer ich hätte schon noch gerne den ein oder anderen Tabellenplatz besser abgeschnitten, wenn man aber alles in Ruhe zusammen betrachtet, ist es schon der Tabellenplatz, den wir uns verdient haben. An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Trainerkollegen Marco Weber, Denis Gerhardt und Oerny Hauth bedanken, die mir immer zur Seite standen auf dem Fußballplatz und in der Trainer Kabine. Da ist es genauso wichtig wie bei einer Mannschaft, dass man unterschiedlicher
Meinung ist aber am Wochenende eine gemeinsame Lösung vertritt. Auch bedanken
darf ich mich bei den Vorständen Andreas Disch, Conrad Gast und Jörg Deiters sowie
bei der sportlichen Leitung, vertreten durch Fabio Jörger.
Südbadischer Doppelpass: Welches waren denn Deine bisherigen Trainerstationen außer den letzten drei mit Riegeler SC, SG Nordweil-Wagenstadt, FV Ettenheim. Welche
Station war die schönste, welches die erfolgreichste?
Claudio Braun: Ja Volker, mal schauen, ob ich alle zusammenbringe. Angefangen hat
alles in Stegen, dann kamen Wyhl, Glottertal, Bötzingen, Oberried, Sexau, Riegel,
Nordweil-Wagenstadt und nun zum Schluss Ettenheim. Das schönste an der ganzen
Laufbahn sind die Freundschaften, welche ich bei allen Vereinen erfahren durfte, die
vielen Menschen, welche um so einen Verein tätig sind mit viel Herzblut und Engagement. Erfolge zähle ich heute nicht mehr an der Tabelle, sondern an einem Wochenende ein Spiel anzuschauen und anschließend mit den Menschen ein Gläschen zu trinken
und in Erinnerungen zu schwelgen.
Südbadischer Doppelpass: Welche Veränderungen in der langen Trainerlaufbahn hast
Du am ehesten wahrgenommen?
Claudio Braun: Jede Zeit hat immer seine Vor- und Nachteile, wir als in die Jahre
gekommene Generation müssen uns den „Jungen“ anpassen. Die ganze Elektronik
gab es halt nicht, um Ergebnisse am Sonntagabend zu bekommen musste man in die
Kneipe „Oles Tenne“ und man war auf dem neusten Stand und Durst hatte man danach
auch keinen mehr. Heute hat man Handy und Ergebnisse hat aber mit keinem gesprochen und nichts getrunken.